Wenn Sie in Deutschland arbeiten, werden Ihnen von Ihrem Bruttogehalt verschiedene Abgaben direkt abgezogen, bevor Sie das Gehalt ausgezahlt bekommen (Nettogehalt). Man unterscheidet zwischen Steuern und Abgaben zur Sozialversicherung. Wie viel das genau ist, sehen Sie auf Ihrer Gehaltsabrechnung. Um vorher eine Idee über die Beträge zu bekommen, können Sie im Internet aber auch Brutto-Netto-Rechner benutzen. In der Grafik „Gehalt in Deutschland“ finden Sie eine Beispielrechnung, was alles von Ihrem Bruttogehalt abgezogen wird.
Die wichtigste Steuer für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist in Deutschland die Einkommensteuer, also die Steuer auf Ihren Lohn. Ihr Arbeitgeber wird jeden Monat die Einkommensteuer als „Lohnsteuer“ für Sie an das Finanzamt überweisen. Sie müssen sich erst einmal um nichts kümmern. Bewahren Sie aber Dokumente über die Steuern gut auf.
Wie hoch die Einkommensteuer ist, richtet sich nach Ihrem Einkommen. Je höher Ihr Einkommen, desto höher der Steuersatz. Außerdem ist für die Höhe der Steuern auch Ihre Steuerklasse wichtig. Sie richtet sich danach, ob Sie zum Beispiel verheiratet sind oder Kinder haben.
Wenn Sie Mitglied in der Kirche sind, überweist Ihr Arbeitgeber auch die Kirchensteuer an das Finanzamt.
Deutschland hat ein gut ausgebautes System, was die Menschen im Falle von z.B. Krankheit und Arbeitslosigkeit finanziell absichert.
Wenn Sie in Deutschland eine Summe verdienen, die über einer gewissen Grenze liegt, arbeiten sie sozialversicherungspflichtig. Das heißt, dass Sie Mitglied in bestimmten Versicherungen sein müssen und dort automatisch Beiträge einzahlen. In der Regel sind das:
Für die Mitgliedschaft in den Sozialversicherungen zahlen Sie einen festen Prozentsatz Ihres Arbeitslohns. Ihr Arbeitgeber zahlt ebenfalls einen festen Anteil. Das Geld wird direkt von Ihrem Brutto-Einkommen an die Versicherung gezahlt, Sie müssen keine Beiträge überweisen. In der Renten-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung sind Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer automatisch Mitglied. Verschiedene Anbieter gibt es nicht. Ein Sonderfall ist die Krankenversicherung.
Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer bekommen Sie einen Sozialversicherungsausweis mit einer Sozialversicherungsnummer zugeschickt. Die Nummer teilen Sie bitte Ihrem Arbeitgeber mit. Bewahren Sie den Sozialversicherungsausweis gut auf, da Sie die Nummer immer wieder brauchen werden und sie auch bei einem Wechsel des Arbeitgebers gleichbleibt. Sollten Sie Ihren Sozialversicherungsausweis verlieren, können Sie bei der Deutschen Rentenversicherung einen Ersatz anfordern.
Steuererklärung
Nach Ablauf eines Kalenderjahres können Sie den Staat prüfen lassen, ob Sie zu viel Lohn- bzw. Einkommensteuer gezahlt haben. Dazu geben Sie beim Finanzamt Ihre Einkommensteuererklärung ab und geben an, wie viel Sie im vergangenen Jahr verdient haben und wie viel Steuern Ihr Arbeitgeber für Sie an das Finanzamt überwiesen hat.
In manchen Fällen ist die Steuererklärung Pflicht, zum Beispiel, wenn Sie für mehrere Arbeitgeber tätig sind. Meistens ist sie aber freiwillig. Da die meisten Menschen vom Staat Geld zurückbekommen, lohnt sich die Steuererklärung aber in vielen Fällen auch, wenn Sie keine Pflicht ist.
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